Für mehr Mut und Nächstenliebe

Ich habe heute etwas Tolles erlebt, weil ich mich einfach mal etwas getraut und meine Blitzidee sofort in die Tat umgesetzt habe. Aber ich erzähle am besten von Anfang an, denn für mich ist diese Begegnung heute etwas ganz Besonderes.

Ihr müsst wissen, ich bin eigentlich eine schüchterne, zurückhaltende Person und habe mich früher selten getraut, mit fremden Menschen ins Gespräch zu kommen. Seitdem ich mich aber mit dem Thema Dankbarkeit und Achtsamkeit beschäftige und viele Dinge mit den Augen der Liebe betrachte, hat sich auch meine Schüchternheit gelegt. Das hört sich für manchen vielleicht seltsam an, aber erinnert ihr euch noch an meinen Artikel über meine neue Dankbarkeitspraxis “Wie ich Achtsamkeit und Dankbarkeit für mich entdeckte”?

Was habe ich heute Gutes getan?

Ich schreibe immer noch mein Dankbarkeitstagebuch, habe aber noch einen Punkt hinzugefügt, den ich jeden Abend für mich reflektiere: Was habe ich heute Gutes getan?

Diese Frage stelle ich mir täglich und manchmal ist es gar nicht so einfach, eine Antwort darauf zu finden. Das will ich ändern! Ich gehe also mit offeneren Augen durch die Welt und sehe nicht mehr weg, wenn ich beispielsweise an der Haltestelle nach etwas Kleingeld gefragt werde. Letztens habe ich einfach meine ungeöffnete Flasche Wasser verschenkt, denn ich brauchte sie an dem Abend nicht mehr. Manchmal sind es ganz einfache Dinge, die anderen Menschen helfen und bei denen man Zivilcourage zeigen kann.

Die Blicke der anderen

Besonders interessant sind die Blicke der anderen Menschen, die die Situation beobachten. Mir ist es jetzt schon mehrmals aufgefallen wie seltsam man angestarrt wird, wenn man Obdachlosen Geld schenkt oder sie fragt, ob man ihnen etwas aus dem Supermarkt mitbringen kann. Die Dankbarkeit und der Moment, in dem man dem Gegenüber Aufmerksamkeit schenkt, bestärken mich aber darin, das Richtige zu tun!

Mein Highlight des Tages

Hauptberuflich arbeite ich in einem Unternehmen, das Seniorenwohnungen vermietet. Wir bieten regelmäßig eine offene Sprechstunde für Interessenten an. Heute kam eine Frau um die 80 Jahre mit ihrer ehemaligen Nachbarin zu uns und berichtete, dass sie im 5. Stock ohne Aufzug wohnt und es jetzt doch etwas schwer für sie wird, denn ihre Knie sind nicht mehr so fit. Mir war diese rüstige Dame direkt sympathisch und ich mochte ihre Art, zu erzählen. Leider konnten meine Kollegen ihr nicht direkt eine Wohnung anbieten, denn es ist zurzeit nichts Passendes frei. Während sie bei meinen Kollegen saß, fiel mir auf, dass sie direkt bei mir um die Ecke wohnt. Sie hatte erzählt, dass sie alleinstehend ist und ihr Sohn nicht so häufig Zeit hat.

Persönliches Engagement

Ich hatte schon vor einiger Zeit den Entschluss gefasst, mich in irgendeiner Form ehrenamtlich zu engagieren. Mir schwebte so eine Art Nachbarschaftshilfe oder Lesepatenschaft in Altenheim oder Kindergarten vor, aber bis jetzt hatte ich noch nichts Konkretes gefunden. Tja, und jetzt war da heute der perfekte Moment und ich sprach die Dame nochmal an, bevor sie die Sprechstunde verließ.

Ich sagte ihr, dass ich direkt bei ihr um die Ecke wohne und ihr gerne meine Hilfe anbieten würde, falls sie mal einen Einkauf zu erledigen hätte oder ähnliches. Also schrieb ich ihr meine Telefonnummer und meinen Namen auf. Sie konnte es kaum fassen; ihr Lächeln und ihre Dankbarkeit berührten mich wirklich tief im Herzen. Sie lächelte und sagte noch: “Dann hat es ja doch etwas gebracht, dass ich heute hier hin gekommen bin. ”

Freude schenken ist so einfach

Ihr könnt euch nicht vorstellen wie wunderbar diese Begegnung für mich war. Es würde mir wirklich Freude bereiten, dieser Dame zu helfen und mich mit ihr auszutauschen. Das war mein Höhepunkt des Tages und ich kann immer noch nicht glauben, dass ich sie einfach angesprochen und mich getraut habe, so offensiv auf sie zuzugehen. Ich habe einer wildfremden Frau meine Hilfe angeboten, weil ich auf mein Gefühl gehört habe. Nun hoffe ich, sie meldet sich bei mir.

Ich finde jeder von uns kann mit etwas mehr Zivilcourage, Engagement, Menschlichkeit und Nächstenliebe – im wahrsten Sinne des Wortes – Gutes tun. Probiert es mal aus – es macht glücklich! 🙂

Habt die schönste Zeit

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